Zukunft der Saarmesse erneut auf der Kippe

Saarbrücken · Die Saarmesse wird erneut Baustelle für die Landeshauptstadt und die Landesregierung. Die Messe Berlin, die den Standort Saarbrücken voranbringen sollte, steigt als Partner überraschend wieder aus.

Rückschlag für die Saarmesse: Die Messe Berlin, die die Zukunft des Saarbrücker Standorts maßgeblich gestalten sollte, steigt überraschend zum Ende des Jahres als unternehmerische Führung aus und beendet auch ihr Engagement bei der Congress-Zentrum Saar GmbH (CCS, mit Saarlandhalle und Congresshalle). Das teilten die Stadt Saarbrücken, die Landesregierung und die Messe Berlin gestern mit. Die Vereinbarung über eine Geschäftsbesorgung bei beiden Saar-Gesellschaften durch den Berliner Partner war erst im August 2012 abgeschlossen worden. Die Messe Berlin begründet ihren Rückzug mit personellen Veränderungen in ihrer eigenen Geschäftsführung. Dem Vernehmen nach soll die seit August amtierende neue Geschäftsführerin Ingrid Maaß mit dem Saar-Engagement nicht einverstanden gewesen sein. Allerdings haben die Berliner angeboten, im Rahmen von Beratungen und Dienstleistungen an der Neugestaltung des saarländischen Messe- und Veranstaltungskonzepts mitzuwirken.

Dennoch ist offen, wie es nun weitergeht. "Stadt und Land werden nun die Geschäftsführung der beiden Gesellschaften neu organisieren", heißt es in einer Mitteilung. Denn mit dem Rückzug der Messe Berlin verlieren Saarmesse und CCS auch ihre aus Berlin entsandten Geschäftsführer Ulrich Nierhoff und Willy Kausch. Das Land und die Stadt würden das Konzept weiterverfolgen, die Messen und andere Veranstaltungen rund um die Saarbrücker Congresshalle zu bündeln, heißt es weiter. Erste Fachgutachten lägen inzwischen vor.

Bisher steht nur fest, dass 2014 die üblichen Ausstellungen wie "Saarmesse" oder "Welt der Familie" am Saarbrücker Schanzenberg stattfinden sollen. "Die Messen sind für die kommenden Übergangsjahre gut gerüstet, sodass die Aussteller vorerst die notwendige Planungssicherheit haben", sagt Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD), Chefin des Saarmesse-Aufsichtsrats. Die Stadt hatte die Messe-Anteile zum August 2012 für sieben Millionen Euro von der Familie Grandmontagne gekauft. An der CCS ist das Land mit 80 und die Stadt Saarbrücken mit 20 Prozent beteiligt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort