Tagung in Meseberg Zuckerberg gibt sich reumütig

Berlin · Facebook-Chef räumt bei Anhörung zu Datenskandal im US-Senat persönliche Fehler ein.

 Das Kabinett tagt: Hier Außenminister Maas, Finanzminister Scholz (beide SPD), Kanzlerin Merkel und Kanzleramtschef Braun (beide CDU, v.l.).

Das Kabinett tagt: Hier Außenminister Maas, Finanzminister Scholz (beide SPD), Kanzlerin Merkel und Kanzleramtschef Braun (beide CDU, v.l.).

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

(dpa) Im Facebook-Datenskandal hat sich Gründer und Chef Mark Zuckerberg (33) gestern seiner ersten Anhörung im US-Senat gestellt. Zuckerberg, der für den Auftritt Anzug und Krawatte statt des üblichen grauen T-Shirts und Jeans trug, wurde im Kongress von Dutzenden Fotografen empfangen. Wie bereits aus seiner vorab veröffentlichten Stellungnahme für die Anhörung hervorging, räumte der Konzernchef Fehler ein und sicherte mehr Datenschutz zu.

Facebook habe das Ausmaß seiner Verantwortung nicht erkannt, sagte Zuckerberg. „Das war ein großer Fehler. Es war mein Fehler.“ Seine größte Priorität sei nach wie vor, die Menschen zu vernetzen – das werde immer wichtiger sein als die Interessen der Werbekunden, „solange ich Facebook führe“, sagte Zuckerberg. „Ich habe Facebook gestartet, ich führe es, und ich trage die Verantwortung dafür, was hier passiert.“

Der Chef des Handelsausschusses im US-Senat, John Thune, betonte zu Beginn der Anhörung zugleich, dass die Zeit für mehr Regulierung statt einseitiger Zusagen der Unternehmen gekommen sein könnte. Er sei sich nicht sicher, dass Nutzer mit vollem Verständnis der Konsequenzen ihre Daten an die Online-Firmen gäben. Bei dem aktuellen Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App 2014 Informationen von Nutzern unrechtmäßig an die Analyse-Firma Cambridge Analytica weitergereicht, die später unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Trump arbeitete. Dabei ging es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde. Nach Einschätzung von Facebook könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein.

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