Zentralbank schlägt Alarm: So viel Falschgeld wie nie - auch Saarland betroffen

Frankfurt/Saarbrücken · Europaweit und auch im Saarland ist immer mehr Falschgeld im Umlauf. Vor allem Fünfziger und Zwanziger werden nachgemacht. Die Gefahr, eine Blüte angedreht zu bekommen, ist laut EZB aber begrenzt.

Hochkonjunktur für Geldfälscher : Nie seit Einführung des Euro-Bargeldes vor über 14 Jahren wurden so viele Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen wie im vergangenen Jahr. 899 000 gefälschte Scheine zählte die Europäische Zentralbank (EZB), wie sie gestern mitteilte. Rund elf Prozent davon (95 357 Stück) entdeckten Geldinstitute, Handel und Polizei in Deutschland - über die Hälfte mehr als im Vorjahr. "Der Anstieg der Falschgeldzahlen ist bedenklich", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele zur Entwicklung. Der Schaden kletterte in Deutschland von 3,3 Millionen auf 4,4 Millionen Euro.

Für das Saarland geht das Landespolizeipräsidium ebenfalls von einem Anstieg der Falschgeld-Fälle im vergangenen Jahr aus. "Der Trend macht auch vor dem Saarland nicht halt", erklärte Polizeisprecher Stephan Laßotta. Bereits im Jahr 2014 zählte die Polizei 934 Fälle, im vergangenen Jahr sollen es nun noch mehr gewesen sein. Das liege vor allem daran, dass sich der Vertriebsweg der Geldfälscher geändert habe. Heute könne Falschgeld schnell über das Internet bestellt werden, die Zustellung erfolge so einfach auf dem Postweg. So entfalle das Risiko der Schmuggler.

Fast jeder zweite nachgemachte Schein, der in Deutschland auftauchte, war eine Fünfzig-Euro-Banknote (49 Prozent), 40 Prozent waren Zwanziger. Bereits seit November ist daher der neue Zwanzig-Euro-Schein im Umlauf - mit mehr Sicherheitsmerkmalen. Mit dem neuen Fünfziger wird 2017 gerechnet. Die EZB betonte, gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten sei der Anteil der Fälschungen "nach wie vor sehr gering".

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