Wulffs einende Worte in der Islam-Debatte spalten die CDU

Berlin. "Der Islam gehört zu Deutschland" - selten wurde so heftig über einen Satz diskutiert wie über den von Bundespräsident Christian Wulff zur Rolle des Islams in unserer Gesellschaft. Seit Tagen werden aber nicht mehr nur Argumente ausgetauscht - inzwischen wird gestritten. Gerade in der CDU verschärft sich die Debatte

Berlin. "Der Islam gehört zu Deutschland" - selten wurde so heftig über einen Satz diskutiert wie über den von Bundespräsident Christian Wulff zur Rolle des Islams in unserer Gesellschaft. Seit Tagen werden aber nicht mehr nur Argumente ausgetauscht - inzwischen wird gestritten. Gerade in der CDU verschärft sich die Debatte. Unions-Fraktionschef Volker Kauder distanzierte sich am Freitag in ungewöhnlich deutlicher Form. "Ich teile nicht die Auffassung des Bundespräsidenten", sagte er der "Bild"-Zeitung. Die Muslime seien zwar willkommen. Der Islam könne aber die "Werteordnung nicht bestimmen". Kauder betonte: "Das auf unserer christlich-jüdischen Tradition beruhende Grundgesetz kann durch nichts relativiert werden, schon gar nicht durch einen Islam, der die Scharia vertritt und zur Unterdrückung der Frauen führt." Rückendeckung bekam Wulff dagegen von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Wenn man Wulffs Rede in ihrer Gesamtheit betrachte, sei unmissverständlich, dass der Bundespräsident für die Werteordnung des Grundgesetzes eintrete. Auch Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) unterstützte Wulff. Dieser habe "richtig gesagt", dass der Islam zur gesellschaftlichen Realität gehöre. "Dadurch wird aber das Bekenntnis zu unserer Grundordnung, das Bekenntnis zur Verfassung und den Werten, die dort festgelegt sind, nicht relativiert."Der Zentralrat der Muslime rügte die Proteste aus der CDU. Diese Form der "Selbstvergewisserung" offenbare eine "Sinnkrise unter manchen Konservativen", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek. dapd

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