Wohlstand allein macht Deutsche nicht glücklicher

Berlin. Trotz steigender Wirtschaftsleistung ist das Lebensglück der Deutschen seit Anfang der 1990er Jahre nicht gewachsen. In Westdeutschland sei die "Lebenszufriedenheit" sogar leicht gesunken, teilte die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit

Berlin. Trotz steigender Wirtschaftsleistung ist das Lebensglück der Deutschen seit Anfang der 1990er Jahre nicht gewachsen. In Westdeutschland sei die "Lebenszufriedenheit" sogar leicht gesunken, teilte die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit.

Das in ihrem Auftrag ermittelte "Brutto-Inlandsprodukt des Glücks" (Glücks-Bip) enthält neben klassischen Messeinheiten für Wohlstand - etwa Einkommen und Vermögen - weitere glücksprägende Faktoren. Dafür wertete das Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung Münster unter anderem Umfrage-Ergebnisse zu Arbeitsplatz-Sicherheit, Einkommensverteilung, Gesundheit und Familienstatus aus. Das Fazit der Forscher: Steigendes Einkommen hebt zwar die Zufriedenheit. Ebenso wichtig seien aber Zufriedenheit im Job und ein gut funktionierendes Sozialleben, sagte Studienleiter Ulrich van Suntum. Zudem macht eigene Leistung offenbar glücklicher als staatliche Unterstützung. Ein-Euro-Jobber seien tendenziell zufriedener als Empfänger von Arbeitslosengeld ohne Beschäftigung, hieß es.

Die Lebenszufriedenheit liegt nach der Studie in Ostdeutschland weiter deutlich unter dem Wert im Westen. Tiefpunkte im Lebensglück der Bundesbürger seien die Jahre 1997 und 2004 gewesen, sagte van Santum. Ihren Höhepunkt habe die Zufriedenheit im Jahr 2001 erreicht. Dabei folge die Glückskurve der Konjunktur mit etwa einem Jahr Verzögerung. So schlage sich die aktuelle Weltwirtschaftskrise noch nicht im Glücksempfinden nieder. ddp/kna

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