Wo bleibt Trumps Tweet?

Meinung:

Wo bleibt Trumps Tweet?

Von SZ-Korrespondent Frank Herrmann

Es hat in der jüngeren Geschichte der USA noch nie einen Wahlkampf gegeben, in dem derart viele Gerüchte in die Welt gesetzt wurden wie diesmal. Und es war nicht zuletzt Donald Trump , der sie streute. Der Mann, der Fakten routinemäßig verbiegt. Der etwa behauptete, Barack Obama sei gar nicht auf amerikanischem Boden geboren, weshalb er nicht im Oval Office sitzen dürfe. Dabei ist es ja nicht nur so, dass Fake News die Realität auf bizarre Weise verzerren. Sie haben praktische Folgen.

Was passieren kann, wenn sich eine Lawine absurder Thesen mit einem nahezu unbeschränkten Recht auf privaten Waffenbesitz mischt, lässt sich in Amerika gerade studieren. In einer Pizzeria müssen Gäste um ihr Leben bangen, weil ein selbsternannter Rächer für bare Münze nimmt, was in der Blase seiner kleinen Welt an Unsinn über einen vermeintlichen Kindersexring kursiert. Und Trump, der sonst zu allem und jedem einen Tweet absetzt, findet dazu bislang kein einziges Wort.

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