Kommentar Wieder alles in der Schwebe

So gern, wie die Grünen mitregieren würden, so sehr tun sich die Sozialdemokaten schwer damit. Martin Schulz, ihr glanzloser Vorsitzender, hat dafür am Wochenende geradezu ein politisches Trauerspiel abgeliefert: Er strebe weder eine Groko noch Minderheitsregierung noch Neuwahlen an, sondern eine Diskussion über die „Wege“, das Leben „jeden Tag ein Stück besser zu machen“. Amen, möchte man Schulz da zurufen. Die Verzweiflung muss riesig sein bei den Genossen, dass sie sich nur noch als eine Art Selbsterfahrungsgruppe begreifen. Und die Union? Kein Wunder, dass der Ruf der Kanzlerin als politische Instanz wieder an Gewicht gewinnt.

Kommentar: Wieder alles   in der Schwebe
Foto: SZ/Robby Lorenz

So gern wie die Grünen mitregieren würden, so sehr tun sich die Sozialdemokraten schwer damit. Martin Schulz, ihr glanzloser Vorsitzender, hat dafür am Wochenende ein politisches Trauerspiel abgeliefert: Er strebe weder eine Groko noch Minderheitsregierung noch Neuwahlen an, sondern eine Diskussion über die „Wege“, das Leben „jeden Tag ein Stück besser zu machen“. Amen, möchte man Schulz da zurufen. Die Verzweiflung muss riesig sein bei den Genossen, dass sie sich nur noch als eine Art Selbsterfahrungsgruppe begreifen. Und die Union? Kein Wunder, dass der Ruf der Kanzlerin als politische Instanz wieder an Gewicht gewinnt.

Nach Lage der Dinge wird die SPD die Preise für eine Neuauflage der großen Koalition bis ins schier Unendliche treiben. Doch die Union wird sich auch nicht bis zur völligen Unkenntlichkeit verbiegen können. Mal kurzerhand die private Krankenversicherung abschaffen oder die „Solidarrente“ einführen, wie es aus den Reihen der Genossen als „vertrauensbildende Maßnahme“ gefordert wird? So etwas entspringt im Kern einer bewussten Konfrontationsstrategie mit dem Ziel, die Union von der Groko-Nummer wieder abzubringen.

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