Münchner Sicherheitskonferenz Vorwärts in die Vergangenheit

Man kann nur hoffen, dass die zahlreichen inoffiziellen Begegnungen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz konstruktiver verlaufen sind als das, was auf offener Bühne stattfand. Das war nämlich hinreichend geeignet, auch optimistische Gemüter zu deprimieren.

Münchner Sicherheitskonferenz: Vorwärts in die Vergangenheit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die vielleicht erschreckendste Erkenntnis bestand darin, dass der Kalte Krieg und die nukleare Bedrohung im Grunde schon wieder Realität sind. Moskau und Washing­ton renovieren ihr Atomwaffenarsenal, denken über „kleine“ Nuklear­sprengkörper nach und basteln an neuen Militärstrategien, die nach Ansicht von Fachleuten die Schwelle für den Einsatz von Nuklearwaffen deutlich senkt.

Die Stimmen der Vernunft kamen schwerpunktmäßig aus Europa, vor allem aus Deutschland und Frankreich. Leider ist der Alte Kontinent mit sich selbst beschäftigt. Es gibt in Europa kein Erkenntnis- sondern ein Handlungsdefizit. Dass Deutschland in München nur mit „geschäftsführenden“ Regierungsmitgliedern vertreten war, hatte da etwas Symbolisches.

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