Von der Doku bis zum Wada-Report

Seit fast zwei Jahren sorgen die Enthüllungen über Doping im russischen Spitzensport für großes Aufsehen. Systematisches Doping in der Leichtathletik, Vertuschung von Kontrollen bei den Winterspielen in Sotschi und schier unzählige Positivtests. Eine Chronologie der Ereignisse:

3. Dezember 2014: Alles beginnt mit dem Dokumentarfilm "Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht". Das Image des russischen Sports wird durch Enthüllungen der ARD über systematisches Doping , Vertuschung von Kontrollen und Korruption auf schockierende Weise beschädigt. Die Dokumentation präsentiert geheime Aufzeichnungen mit Hinweisen auf ein staatlich unterstütztes Doping sowie auf einen offenbar im Hintergrund wirkenden Betrugs- und Vertuschungsapparat.

16. Dezember 2014: Die Welt-Anti-Doping-Agentur setzt eine Kommission zur Aufklärung der Vorwürfe gegen den russischen Spitzensport ein. Der frühere Wada-Chef Richard W. Pound führt das Gremium an, ihm zur Seite stehen Experte Richard McLaren und der deutsche Kriminalbeamte Günter Younger.

9. November 2015: Die unabhängige Wada-Kommission um Pound legt ihren ersten Bericht vor, der ein Schreckensbild der Doping-Praktiken in der russischen Leichtathletik zeigt.

13. November 2015: Die IAAF suspendiert den Gesamtrussischen Leichtathletik-Verband ARAF angesichts der gravierenden Dopingvorwürfe.

12. Mai 2016: Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodschenkow, behauptet in der "New York Times", dass er in Sotschi positive Dopingproben russischer Athleten zusammen mit der Anti-Doping-Agentur Rusada sowie dem Geheimdienst auf Anordnung vom Staat vertuscht habe. 15 der russischen Medaillengewinner in Sotschi seien gedopt gewesen.

15. Juni 2016: Die Wada erhebt erneut schwere Vorwürfe. So sollen zwischen dem 15. Februar und 29. Mai insgesamt 736 geplante Dopingkontrollen nicht durchgeführt worden sein. Kontrolleure seien in Russland von Beamten des Geheimdienstes FSB eingeschüchtert worden.

17. Juni 2016: Einstimmig bestätigt das Council der IAAF die Sperre für die russischen Leichtathleten. Damit dürfen sie bei den Olympischen Spielen in Rio nicht starten.

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