Viele Bäcker im Saarland in Existenznot

Saarbrücken. Immer mehr Bäckereien im Saarland können der gestiegenen Konkurrenz durch Backstationen bei Discountern und dem Backwarenverkauf an Tankstellen nicht mehr standhalten. Gleichzeitig müssen die Betriebe seit 2009 rasant steigende Rohstoffpreise verkraften

Saarbrücken. Immer mehr Bäckereien im Saarland können der gestiegenen Konkurrenz durch Backstationen bei Discountern und dem Backwarenverkauf an Tankstellen nicht mehr standhalten. Gleichzeitig müssen die Betriebe seit 2009 rasant steigende Rohstoffpreise verkraften. Roland Schaefer, Landesinnungsmeister der Bäcker, schlägt deshalb Alarm: "Wir müssen spätestens im Herbst die Preise raufsetzen. Ohne Preiserhöhung können zumindest die kleinen Betriebe nur noch schwer überleben." Schon jetzt verschwänden jährlich zwischen vier und sechs Prozent kleinerer saarländischer Betriebe vom Markt. Das Problem erreiche mittlerweile auch größere Firmen. "Wir haben das Riesen-Problem, dass Rendite und Aufwand nicht mehr stimmen." Schaefer rechnet daher mit steigenden Preisen zwischen fünf und zehn Cent für Brot- und Backwaren.Zudem müssten sich viele Saarländer künftig generell auf längere Wege zum nächsten Bäcker einstellen. Bis zum Jahr 2030 werde es nur noch halb so viele Bäckereien in der Region geben, prognostiziert der Landesinnungsmeister. Demnach sinke die Zahl der Betriebe von heute 200 auf 100. Im Jahr 2000 waren es noch 350. Hauptgründe seien der Rückgang der Bevölkerung, der Trend zum Umzug in die Stadt sowie Schwierigkeiten, einen Nachfolger für den Betrieb zu finden. Die größten Chancen im Konkurrenzkampf mit großen Filialisten und anderen Anbietern sieht Schaefer im Angebot von Spezialitäten sowie der Garantie von Frische und Qualität.

Die Handwerkskammer sowie das Wirtschaftsministerium wollen Bäcker mit Aktionen unterstützen, die regionale Produkte in den Vordergrund rücken. und Meinung

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