Ungarn sieht Flüchtlingsstrom als „deutsches Problem“

Brüssel/Budapest · Die Flüchtlingskrise entzweit Europa. Vor allem die osteuropäischen Länder gehen weiter auf Konfrontationskurs: Ungarns Regierungschef Viktor Orban bezeichnete den Zustrom von Migranten gestern in Brüssel dabei als "kein europäisches Problem.

Es ist ein deutsches Problem." Die Migranten wollten demnach nicht in Ländern wie Ungarn, Polen oder Estland bleiben. "Alle würden gerne nach Deutschland gehen", sagte Orban. Wenige Stunden zuvor ist es am Budapester Hauptbahnhof zu tumultartigten Szenen gekommen, als hunderte Flüchtlinge Züge Richtung Westen besteigen wollten. In Bicske wehrten sich am Abend dann mehrere hundert Flüchtlinge gegen ihren Transport in ein Flüchtlingslager. Etliche von ihnen verweigerten die angebotene Nahrung. Die Flüchtlinge waren von der Polizei an der Weiterreise nach Österreich gehindert worden.

Deutschland und Frankreich fordern erstmals gemeinsam verbindliche Quoten zwischen den EU-Ländern für die Aufnahme von Flüchtlingen. Kanzlerin Angela Merkel sagte bei einem Besuch in der Schweiz, sie habe sich darauf mit dem französischen Präsidenten François Hollande telefonisch verständigt. Bisher ist allerdings selbst eine freiwillige Verteilungsquote am Widerstand der Osteuropäer gescheitert. > e, Meinungen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort