Russland-Affäre Trump in schwerer Bedrängnis

Washington · (afp) US-Präsident Donald Trump hat seinen in der Russland-Affäre in schwere Bedrängnis geratenen Sohn verteidigt: Donald Trump junior gehe „offen“ und „transparent“ mit den Vorwürfen zu seinen Russland-Kontakten um und sei „unschuldig“, erklärte Trump gestern. Zugleich ging er aber auf Distanz. Von dem hochbrisanten Mailwechsel seines Sohnes im Vorfeld von dessen Treffen mit einer russischen Anwältin will er nichts gewusst haben.

(afp) US-Präsident Donald Trump hat seinen in der Russland-Affäre in schwere Bedrängnis geratenen Sohn verteidigt: Donald Trump junior gehe „offen“ und „transparent“ mit den Vorwürfen zu seinen Russland-Kontakten um und sei „unschuldig“, erklärte Trump gestern. Zugleich ging er aber auf Distanz. Von dem hochbrisanten Mailwechsel seines Sohnes im Vorfeld von dessen Treffen mit einer russischen Anwältin will er nichts gewusst haben.

Trump junior hatte die Mails am Dienstag unter wachsendem öffentlichen Druck veröffentlicht. Sie belegen, dass er sich während des US-Wahlkampfs auf ein Angebot einließ, aus angeblich offizieller russischer Quelle belastendes Material über Hillary Clinton, die Wahlkampfkontrahentin seines Vaters, zu erhalten. Es handelt sich um den ersten konkreten Beleg, dass das Trump-Team bereit war, russische Hilfe im Wahlkampf in Anspruch zu nehmen.

Der Präsident bezeichnete die Vorwürfe im Kurzbotschaftendienst Twitter erneut als die „größte Hexenjagd der politischen Geschichte“. Er hatte bereits zuvor mitteilen lassen, von dem Treffen mit der Anwältin im Juni 2016 im New Yorker Trump Tower nichts gewusst zu haben – obwohl dabei auch sein Schwiegersohn und heutiger Spitzenberater Jared Kushner sowie sein damaliger Wahlkampfmanager Paul Manafort zugegen waren. Nach Veröffentlichung des Mailwechsels, in welchem dem Trump-Sohn „ultra-heikles“ Material aus den Händen des russischen Generalstaatsanwalts über Clintons Russland-Verbindungen in Aussicht gestellt worden war, distanzierte sich Trump erneut: Der Präsident habe bis zuletzt keinerlei Mails zu dem Treffen gesehen, sagte dessen Anwalt Jay Sekulov dem Sender CNN.

Der Wirbel um den Trump-Sohn hat laut Medienberichten schweres Chaos und massive Frustration im Weißen Haus verursacht. Es handele sich um einen „Hurrikan der Kategorie fünf“, also der höchsten Stufe, sagte ein externer Berater des Weißen Hauses der „Washington Post“. Die Russland-Geschichte lasse sich nun nicht mehr als „Falschnachricht“ abtun und werde „immer schlimmer werden“, sagte ein anderer Berater dem Insidermagazin „Politico“.

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