Tierschützer Trump gibt Elefanten in Afrika zum Abschuss frei

Washington · Die US-Regierung erlaubt es Großwildjägern wieder, Elfenbein ins Land einzuführen.

 Bedrohte Dickhäuter: Die Elefanten in Afrika.

Bedrohte Dickhäuter: Die Elefanten in Afrika.

Foto: dpa/epa Jon Hrusa

Die Trumps sind einfach Jäger: Während Papa Donald um die Gunst der konservativen Amerikaner kämpft, jagen seine Söhne Donald Junior und Eric am liebsten Großwild, wobei sie dann gerne twittern. Und diesmal kommt anscheinend beides zusammen. Denn Donald Senior, also der US-Präsident, hat jetzt den Import von Elefantentrophäen aus den afrikanischen Staaten Simbabwe und Sambia wieder erlaubt und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Alles der Reihe nach:

Der dem Innenministerium in Washington unterstellte United States Fish and Wildlife Service (USFWS) erklärte gestern, Sportjäger dürften wieder Elfenbein-Zähne von erlegten Dickhäutern in die Staaten einführen – und zwar rückwirkend. Denn das Gesetz gelte für seit Januar 2016 und bis Dezember 2018 gejagte Tiere. Mitte kommenden Jahres soll die Erlaubnis überprüft und verlängert werden. Damit wurde wieder ein von Trumps Vorgänger Barack Obama erlassenes Verbot einkassiert. Ganz im Sinne der NRA. Denn die mächtige Waffenlobby und der Jagd-Lobbyverband Safari Club International Foundation hatten das eingefordert.

Tierschützer weltweit sind geschockt: „Verwerfliches Verhalten der Regierung Trump. Schon jetzt werden jeden Tag 100 Elefanten getötet. Das führt zu noch mehr Wilderei“, sagte The Elephant Project. Das Zentrum für Artenvielfalt fand, Trump legalisiere mit diesem Schritt „das Töten der bedrohten Elefanten“. Laut der Organisation Great Elephant Census ist die Zahl der Elefanten in Afrika zwischen 2007 und 2014 um 30 Prozent gesunken.

„Legaler und gut geregelter Jagdsport“ werde den Gemeinschaften vor Ort Geld bringen und dort Anreize schaffen, den Erhalt bestimmter Arten zu fördern, fand jedoch die USFSW. Die Jäger sollten ausschließlich in Länder gehen, die „eine gute Regierung, ein angemessenes Management sowie einen gesunden Wildtierbestand haben“. Das wiederum setzte die Tierschutzorganisation Peta in Rage. „Das Leben eines bedrohten Tieres zu verkaufen, um Geld für den „Erhalt“ zu sammeln, ist genauso, als würde man ein Kind auf dem Schwarzmarkt verkaufen, um Geld für den Kampf gegen Kindesmissbrauch einzunehmen.“

Ob die Argumente der Widersacher bei den Trumps Gehör finden, ist zu bezweifeln. Denn der Fall erinnert an den toten Löwen Cecil. US-Wilderer hatten das in Simbabwe populäre Tier 2015 erschossen. Die Folge: Weltweites entsetzen – und im Oktober 2016 hob die USFWS ein Importverbot für Löwentrophäen aus Sambia und Simbabwe auf. Trumps Söhne sollen übrigens auch schon von hier Jagd-Fotos getwittert haben.

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