Trotz Zins-Flaute werden Deutsche immer reicher

Frankfurt · Trotz historisch niedriger Zinsen bleiben die Deutschen bei der Geldanlage vorsichtig: Sie investieren in Angebote mit kleinem Risiko – und vermehren ihr Vermögen dennoch stetig.

Die Bundesbürger werden trotz Mini-Zinsen immer reicher. Im ersten Quartal 2014 wuchs das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen um 54 Milliarden Euro im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2013. Damit erreichte das Geldvermögen einen neuen Rekordstand von 5,207 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank gestern mitteilte. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten.

Der Trend zu risikoarmen Anlagen setzte sich demnach fort, obwohl sie kaum noch Ertrag bringen: Nach Angaben der Zentralbank stammte nur ein kleiner Teil des Anstiegs, knapp fünf Milliarden Euro , aus Kursgewinnen von Aktien und Investment-Zertifikaten. Die Bundesbürger steckten ihr Geld insbesondere in sichere Bankeinlagen, rund zehn Milliarden Euro flossen in diese Anlageform.

Schneller Zugriff ist wichtig

Vor allem täglich abrufbares Geld auf dem Girokonto sowie Sichteinlagen wie Tagesgeld waren gefragt. Aus Termin- und Spareinlagen einschließlich Sparbriefen zogen die Anleger dagegen Geld ab. Der Trend zu Angeboten mit geringem Risiko, bei denen das Geld zudem schnell verfügbar ist, setze sich damit fort, erklärte die Bundesbank. Die Ansprüche der Deutschen gegenüber Versicherungen stiegen im ersten Quartal um gut 25 Milliarden Euro . Weiterhin gering ist die Neigung der Deutschen, an der Börse zu investieren, auch wenn das Interesse zu Jahresanfang etwas stieg. Unterm Strich wurden Aktien im Wert von knapp drei Milliarden Euro gekauft - der höchste Wert seit Ende 2011. In Investment-Zertifikate steckten die Privathaushalte ebenfalls knapp drei Milliarden Euro .

Angesichts der historisch niedrigen Zinsen hielten sich die Verbraucher bei der Kreditaufnahme weniger stark zurück, als es sonst zu Beginn eines Jahres üblich ist: Die Privathaushalte nahmen Darlehen im Umfang von knapp einer Milliarde Euro auf. Es handelte sich nach Angaben der Bundesbank vor allem um Wohnungsbau- und Konsumentenkredite.

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