Ehemaliger sowjetischer Botschafter Falin ist tot Trauer um Russlands Deutschland-Experten Falin

Moskau · Der russische Diplomat und Publizist Valentin Falin ist am Donnerstag mit 91 Jahren in Moskau gestorben. Über Jahrzehnte galt er als bester Deutschlandkenner des Kreml. Als sowjetischer Botschafter in der Bundesrepublik war Falin von 1971 bis 1978 auch häufiger Gast im deutschen Fernsehen. Falin habe die Entspannungspolitik zwischen Moskau und Bonn geprägt, sagten Weggefährten der Agentur Ria am Freitag.

 Valentin Falin war von 1971 bis 1978 sowjetischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland.

Valentin Falin war von 1971 bis 1978 sowjetischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland.

Foto: dpa/DB dpa

Der russische Diplomat und Publizist Valentin Falin ist am Donnerstag mit 91 Jahren in Moskau gestorben. Über Jahrzehnte galt er als bester Deutschlandkenner des Kreml. Als sowjetischer Botschafter in der Bundesrepublik war Falin von 1971 bis 1978 auch häufiger Gast im deutschen Fernsehen. Falin habe die Entspannungspolitik zwischen Moskau und Bonn geprägt, sagten Weggefährten der Agentur Ria am Freitag.

Schon in der Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) war Falin ein wichtiger Ansprechpartner. Mit Egon Bahr handelte der Diplomat 1970 den deutsch-sowjetischen Moskauer Vertrag aus. Falin, der unter den Spitzen der KPdSU als Liberaler galt, setzte sich in den 80ern auch für die Reformen unter Parteichef Michail Gorbatschow ein und beriet ihn in den Verhandlungen mit Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) über die deutsche Einheit. Später kritisierte er, Gorbatschow habe zu große Zugeständnisse gemacht. Nach dem Zerfall der Sowjetunion lehrte Falin kurze Zeit am Institut für Friedensforschung der Uni Hamburg.

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