Streit um Burkini-Verbot verschärft sich

Nizza · Der Streit um das Verbot von Ganzkörper-Badeanzügen für Musliminnen in Frankreich eskaliert. Bilder einer Frau, die am Strand von Nizza von vier Polizisten kontrolliert wird, lösten gestern Empörung aus. Man sieht, dass die mit einem türkisfarbenen Turban und einer Bluse mit langen Ärmeln bekleidete Frau ihre Bluse auszieht - wobei nicht deutlich wird, ob dies aus eigener Initiative oder auf Anweisung der Ordnungshüter geschieht. "Polizei der Schande", kommentierte das Kollektiv gegen Islamophobie in Frankreich.

In der Ferienmetropole am Mittelmeer gilt das Burkini-Verbot seit vergangener Woche, ebenso wie in Cannes und einigen anderen Badeorten der französischen Riviera. Innenminister Bernard Cazeneuve schaltete sich in die aufgeheizte Debatte ein. Burkini-Verbote dürften nicht zu Stigmatisierungen führen, sagte er. Franzosen dürften nicht gegeneinander aufgebracht werden. Seit Wochenbeginn bekamen in Nizza etwa 15 Frauen Strafzettel. Der französische Staatsrat wird heute über das Burkini-Verbot einer Gemeinde beraten. Die Menschenrechtsliga hatte dies beantragt.

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