Sarkozy würde für Burkini-Verbot auch Verfassung ändern

Paris · Der Streit um den muslimischen Ganzkörperbadeanzug Burkini sorgt in Frankreich weiter für heftige Debatten. Der konservative Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy forderte gestern, ein Burkini-Verbot gegebenenfalls durch eine Verfassungsänderung zu ermöglichen.

Zuvor hatte der sozialistische Innenminister Bernard Cazeneuve ein Anti-Burkini-Gesetz als "verfassungswidrig und wirkungslos" abgelehnt. "Ich fordere ein Gesetz, weil wir die Bürgermeister in einer solchen Situation nicht alleine lassen können", sagte Sarkozy. Auf Cazeneuves Warnung vor einem Verstoß gegen die Verfassung erklärte der Präsidentschaftsanwärter: "Sehr gut. Dann ändern wir eben die Verfassung!" Die Verfassung sei in der Vergangenheit schon häufig geändert worden, ohne dass dies ein Problem gewesen sei. "Die Frage ist: Passt sich die Gesellschaft dem Recht an oder das Recht der Gesellschaft?" Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hatte am Freitag die an zahlreichen Stränden verhängten Burkini-Verbote für unrechtmäßig erklärt.

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