Rechte ermordeten fast 230 Menschen

München · (dpa) "Wehrsportgruppen" und "NSU", "Freikorps Havelland" und "Kameradschaft Süd": Rechtsextreme Gruppen terrorisieren immer wieder das Land. Laut einer Zählung des Terrorforschers Daniel Köhler verübten Rechtsradikale seit 1971 mehr als 2100 Brandanschläge und 229 Morde. Ihre Angriffe richten sich besonders oft gegen Ausländer, gegen staatliche Institutionen, Juden, Muslime und Linke.

Im Mai 2005 verurteilt das Bayerische Oberste Landesgericht beispielsweise in München den Neonazi Martin Wiese zu sieben Jahren Haft. Als Anführer einer selbst ernannten "Schutzgruppe" hatte er einen Bombenanschlag auf die Einweihungsfeier des Jüdischen Zentrums in München geplant. Wiese und die drei mit ihm verurteilten Täter waren Mitglieder der rechtsextremen Vereinigung "Kameradschaft Süd".

Seit Mai 2013 wird in München gegen Beate Zschäpe und mutmaßliche Helfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" verhandelt. Zschäpes Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordet haben. Neun der Opfer waren türkisch- oder griechischstämmige Gewerbetreibende. Zudem soll der NSU mit zwei Sprengstoffanschlägen Dutzende Menschen verletzt haben.

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