Presseschau Kohls Ehre

Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ schreibt zur Rede von Bundestagspräsident Lammert zu Tode von Helmut Kohl:

Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ schreibt zur Rede von Bundestagspräsident Lammert zu Tode von Helmut Kohl:

Helmut Kohl, der die Bonner Republik prägte und die Berliner Republik in Europa verankerte, war für Deutschland ein Glücksfall. Die Rede des Bundestagspräsidenten (. . .) auch. Sie half, den Blick für einen kurzen Moment wegzulenken vom sprachlos machenden Trauerspiel, das sich in Oggersheim abspielt. Kohl hat vieles gut geregelt, sein Andenken gehört nicht dazu. Deshalb ist es gut, dass sich jetzt Norbert Lammert namens der Bundesrepublik zu Wort melden durfte. Er ergänzte die Erinnerung an ein wuchtiges Gesamtkunstwerk Kohl, das in den ersten Tagen nach seinem Tod seine Witwe von Oggersheim aus prägte, verwirrend und sprachlos machend. So rundet sich das Bild eines großen Mannes: polarisierend, visionär, zum Streit anregend.

„Der neue Tag“ (Weiden) kommentiert die Misstöne um Helmut Kohls Trauerfeier:

Die Rolle der Kohl-Witwe – dubios und undurchsichtig. So bleibt zu befürchten, dass statt der würdevollen Worte eines Jean-Claude Juncker oder eines Bill Clinton vor allem die Bilder des Zerwürfnisses zwischen Maike Kohl-Richter und dem älteren Kohl-Sohn Walter im Gedächtnis haften bleiben.  Erschüttert blickt die Öffentlichkeit auf die familiäre Tragödie im Hause Kohl. Das Andenken an den Altkanzler ist bereits nachhaltig beschädigt. Egal, was in Straßburg gesagt wird.

„Die Welt“ (Berlin) schreibt zum beginnenden Bundestagswahlkampf:

Jetzt liegt es an der CDU, konkreter zu werden. Die SPD hat die Wahlen noch nicht verloren, die Union hat sie nicht gewonnen. Wahlkampf lebt von alternativen Angeboten. Je stärker die SPD in die Mitte drängt, umso wahrscheinlicher wird ein Wahlkampf, der das Land zukunftsfähig macht, anstatt es in einem ideologischen Lagerwahlkampf mit den Frontstellungen des 19. Jahrhunderts lahmzulegen. Mögen die Spiele beginnen.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ kritisiert das Gesetz zur Überwachung von Messenger-Diensten:

Man sollte glauben, ein derart weitgehender Eingriff in die Privatsphäre bedürfe einer ausführlichen Erörterung in Parlament und Öffentlichkeit. Das Gegenteil ist der Fall. Der Umfang der Ausspähbefugnisse, den das Gesetz gewährt, ist bedrohlich. Aber die Art und Weise, wie die Koalition das Gesetz beschlossen hat, ist bedrückend, weil – „demokratieverachtend“. Um den Respekt, den Berlin der Demokratie verweigert, wird diese in Karlsruhe nicht lange bitten müssen.

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