Internet-Diagnosen nerven Ärzte in Deutschland

Gütersloh · Patienten informieren sich im Internet immer häufiger über Krankheiten, Symptome oder Behandlungsmöglichkeiten. Bei Ärzten stößt dies allerdings überwiegend auf Kritik, wie aus einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. Mehr als die Hälfte der niedergelassenen Ärzte findet informierte Patienten mindestens problematisch. 45 Prozent meinen zudem, die Selbstinformation erzeuge vielfach unangemessene Erwartungen und Ansprüche, die die Arbeit der Ärzte belasteten. Fast ein Drittel ist der Ansicht, dass die Eigenrecherche die Patienten meist verwirre und das Vertrauen zum Arzt beeinträchtige. Knapp ein Viertel der Ärzte rät Patienten sogar aktiv von der Suche nach Informationen ab.

"Es ist eine unumkehrbare Entwicklung, dass immer mehr Patienten ihre Krankheitssymptome und die dazugehörigen Therapiemöglichkeiten im Internet recherchieren", erklärte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung. Daher sollten Ärzte die Selbstinformation ihrer Patienten als Chance betrachten und fördern.

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