EU-Staaten finden keine Lösung im Streit um Glyphosat

Brüssel · Beim Unkrautvernichter Glyphosat sind die EU-Länder weiter gespalten: Bei einer Abstimmung am Freitag in Brüssel kam nicht die nötige Mehrheit für eine Verlängerung der Zulassung zustande. Frankreich und Malta stimmten nach Angaben von Diplomaten gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verlängerung der Zulassung um bis zu 18 Monate. In dieser Zeit soll die europäische Chemikalienagentur Echa ihre Bewertung zu möglichen Risiken abgeben. Sieben Staaten, darunter Deutschland, enthielten sich, 19 Länder stimmten für die Verlängerung der Chemikalie. Glyphosat ist hoch umstritten, das Mittel steht im Verdacht, Krebs auszulösen.

Das EU-Verfahren sieht vor, dass die Kommission jetzt allein entscheiden muss. Sie teilte nach der Abstimmung mit, dass der zuständige Kommissar Vytenis Andriukaitis am Montag mit seinen Kommissar-Kollegen die nächsten Schritte besprechen werde. Dabei ist allerdings Eile geboten, denn die Zulassung von Glyphosat läuft am 30. Juni aus. Es wird erwartet, dass die Kommission die Zulassung selbst verlängert. Die Behörde bedauere den Ausgang der Abstimmung, sagte ein Sprecher.

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