Erdogan erwägt längeren Ausnahmezustand – Journalisten in Haft

Istanbul/Hamburg · Bei den Massenfestnahmen nach dem Putschversuch in der Türkei gehen die Behörden auch gegen Journalisten vor. Die Staatsanwaltschaft ordnete gestern die Festnahme von 42 Journalisten an. Darunter ist die prominente Regierungskritikerin Nazli Ilicak. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, die Ermittlungen richteten sich gegen Medien aus dem Netzwerk des Predigers Fethullah Gülen . Die Regierung macht ihn für den Putschversuch verantwortlich. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines entließ nach eigenen Angaben 211 Angestellte wegen angeblicher Gülen-Verbindungen.

Derweil lässt Präsident Recep Tayyip Erdogan die Dauer des nach dem Putschversuch zunächst für drei Monate verhängten Ausnahmezustandes offen. In einem gestern Abend ausgestrahlten Interview mit der ARD sagte er: "Wenn es eine Normalisierung gibt und wenn wir das erfahren, dann brauchen wir keine zweiten drei Monate."

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