Ein Gipfeltreffen als Wendepunkt

Es war ein Desaster. Nicht einmal die in diplomatischen Floskeln erfahrene Bundeskanzlerin konnte nach dem G7-Gipfel auf Sizilien verschleiern, wie viel Enttäuschung, Frustration und Verbitterung über den US-Präsidenten zurückblieben. Dass Donald Trump nach Europa kam und keine abgestimmte Regierungsmeinung zum Klimaschutz mitbrachte, sondern diese erst für die kommenden Tage ankündigte, ist entweder politische Dummheit oder Ignoranz der wichtigsten Freunde. Beides wäre gleich schlimm. Doch es reicht nicht, sich nach dieser ersten Auslandsreise des neuen Mannes im Weißen Haus gegenseitig mit drastischen Bezeichnungen für "Trampel Trump" zu übertreffen. Dennoch wird dieser G7-Gipfel, ebenso wie die Brüsseler Begegnungen, eine Wende sein. Die Europäer haben sich diesmal regelrecht überrollen lassen - von der Wucht des amerikanischen Präsidenten, der ohne Rücksicht auf bisherigen Beziehungen herumtrampelte. Das bleibt nicht so. Europa und die übrigen Staaten wie Japan, Kanada oder China werden zusammenrücken. Wenn Trump glaubt, er habe sich durchgesetzt, täuscht er sich. Er hat verloren.

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