Studie: Internet-Nutzer haben mehr Freunde und gehen öfter aus

München. Wer häufig im Internet surft, vereinsamt im realen Leben - diese These haben Wissenschaftler des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung jetzt widerlegt

München. Wer häufig im Internet surft, vereinsamt im realen Leben - diese These haben Wissenschaftler des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung jetzt widerlegt. Das Gegenteil sei der Fall, teilten die Forscher gestern mit: Ein Internetzugang führe dazu, dass Menschen sich politisch und ehrenamtlich mehr engagierten, mehr Freunde hätten und häufiger Theater, Kino, Konzerte, Restaurants und Sportveranstaltungen besuchten. Für ihre Untersuchung betrachteten die Forscher das Sozialverhalten von 18 000 Personen in ganz Deutschland. Ein schneller Internetanschluss führte durchweg zu mehr sozialen Kontakten und intensiverem gesellschaftlichem Engagement. "In keinem einzigen Fall fanden sich negative Effekte eines Internetzugangs", sagte Ifo-Wissenschaftler Stefan Bauernschuster. Die Erkenntnisse stehen allerdings im Widerspruch zur Überzeugung anderer Beobachter. So vertritt Harvard-Professor Robert Putnam die Ansicht, dass neue Medien die Ursache von weniger Kontakten zu Freunden, Bekannten und Familie seien. rm

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