Strenger Winter kostet Deutsche Milliarden

Berlin/Saarbrücken. Das harte Winterwetter kostet die Deutschen nach Einschätzung von Experten mehrere Milliarden Euro. Die tiefen Temperaturen und ergiebigen Schneefälle der vergangenen Wochen hinterlassen nicht nur Schäden auf den Straßen. Sie werden in Deutschland auch die Wirtschaftsleistung dieses Jahres spürbar drücken

Berlin/Saarbrücken. Das harte Winterwetter kostet die Deutschen nach Einschätzung von Experten mehrere Milliarden Euro. Die tiefen Temperaturen und ergiebigen Schneefälle der vergangenen Wochen hinterlassen nicht nur Schäden auf den Straßen. Sie werden in Deutschland auch die Wirtschaftsleistung dieses Jahres spürbar drücken. Das hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ausgerechnet. "Der Wirtschaft gehen durch den harten Winter etwa zwei Milliarden Euro verloren", sagte DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier dem "Tagesspiegel am Sonntag". Das Wachstum im ersten Quartal werde dadurch um 0,4 Prozentpunkte schwächer ausfallen, gerechnet aufs Jahr gingen 0,1 Punkte verloren. Dies hänge vor allem mit den Problemen in der Bauwirtschaft zusammen. Nicht alle Aufträge, die derzeit witterungsbedingt wegfielen, könnten im Verlauf des Jahres nachgearbeitet werden. Zudem wirke sich dämpfend auf die Konjunktur aus, dass der Ölpreis wegen der Kälte höher sei als normal. Das entziehe den Verbrauchern Kaufkraft.Unterdessen hat das Tief "Keziban" an diesem Wochenende mit Schnee und Eisglätte deutschlandweit erneut für lange Staus, tausende Unfälle sowie Zugausfälle und Verspätungen gesorgt. Mindestens vier Menschen starben. Die Bahn kämpfte gestern noch mit den Schneemassen des Vortages: Regionalzüge fielen aus oder verspäteten sich. Etliche Autobahnen mussten gesperrt werden, nachdem Lastwagen verunglückt oder liegen geblieben waren. Im Nordosten Deutschlands kam der Verkehr wegen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee großflächig zum Stillstand. Im Saarland zählte die Polizei am Wochenende 130 Unfälle, nachdem Schneefall und Blitzeis vor allem am frühen Samstagabend für Chaos gesorgt hatten. 14 Menschen wurden hierzulande nach Polizeiangaben verletzt, einer schwer. Mehrere Straßen blieben bis gestern Abend wegen Schneebruchs gesperrt. Zu Wochenbeginn soll es vorerst winterlich bleiben. Zur Wochenmitte rechnen die Meteorologen mit Tauwetter. > Seite B 3 und D 8: Bericht dpa/red

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