Spenden-Affäre trübt Sarkozys Wahlkampf

Paris. Mitten im französischen Wahlkampf holt den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy die Affäre um illegale Parteispenden der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt wieder ein. Seinem einstigen Vertrauten, dem früherem Arbeits- und Budgetminister Eric Woerth, droht ein Verfahren. Er wurde deshalb gestern stundenlang von einem Untersuchungsrichter in Bordeaux vernommen

Paris. Mitten im französischen Wahlkampf holt den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy die Affäre um illegale Parteispenden der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt wieder ein. Seinem einstigen Vertrauten, dem früherem Arbeits- und Budgetminister Eric Woerth, droht ein Verfahren. Er wurde deshalb gestern stundenlang von einem Untersuchungsrichter in Bordeaux vernommen. Die illegalen Parteispenden, die Woerth in seiner früheren Funktion als Schatzmeister der konservativen Regierungspartei UMP von Bettencourt erhalten haben soll, sollen 2007 geholfen haben, den Wahlkampf von Präsident Nicolas Sarkozy zu finanzieren. Laut Aussagen einer ehemaligen Steuerberaterin der L'Oréal-Erbin soll Woerth damals insgesamt 150 000 Euro von Bettencourt erhalten haben, um die Wahlkampagne Sarkozys zu unterstützen. Erlaubt sind in Frankreich Parteispenden von bis zu 7500 Euro pro Person. Woerth, dessen Frau früher als Vermögensberaterin für die Tochter des L'Oréal-Gründers arbeitete, musste im Zuge der Bettencourt-Affäre seine Ämter niederlegen.Nach Angaben aus Justizkreisen könnte gegen ihn ein zusätzliches Verfahren wegen Verdachts auf Ausnutzung der geistigen Schwäche der 89-jährigen Milliardärin eingeleitet werden. Gegen den früheren Minister läuft bereits ein Verfahren, da er als Bürgermeister von Compiègne ein Waldgrundstück der Gemeinde weit unter Marktpreis an ein befreundetes Unternehmen verkauft hat. wü

Foto: Langsdon/dpa

Foto: Guillot/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort