Unscharfe Aussagen Spahn macht teilweise falsche Angaben zu Flüchtlingen

Berlin ·  (afp) Der Bundesgesundheitsminister und Bewerber für den CDU-Parteivorsitz Jens Spahn hat in einem Interview offenbar teilweise falsche Angaben zu aus seiner Sicht kriminellen Flüchtlingen gemacht.

Das berichtet das Portal „Focus Online“. Der Bürgermeister des betroffenen Ortes Metelen in NRW ging auf Distanz zu Spahn. Hintergrund ist folgende Äußerung Spahns in der „Welt am Sonntag“: „Wenn bei mir im Wahlkreis ein 8000-Einwohner-Ort von fünf abgelehnten, straffällig gewordenen, gewaltbereiten Asylbewerbern in Atem gehalten wird, dann zerstört das die Akzeptanz für Flüchtlinge.“ Dieser Satz habe sich auf Metelen bezogen, schrieb „Focus Online“ unter Berufung auf Spahns Medienreferent. Metelens Bürgermeister Gregor Krabbe korrigierte: „Dass unser Ort von dieser Gruppe in Atem gehalten wird, kann man nicht sagen und ist übertrieben.“ Nach seinen Angaben gab es tatsächlich zwei Vorfälle mit einer Gruppe von Asylbewerbern. Jedoch sei es nur um vier Asylbewerber und einen Deutschen gegangen. Auch seien die vier Asylbewerber nicht abgelehnt, sondern als Flüchtlinge anerkannt gewesen. Spahn selbst räumte mögliche Unschärfen ein. So habe er die Zahl „beispielhaft genannt“ dafür, dass schon eine kleine Gruppe gewaltbereiter Männer ausreiche, um einen Ort in Unruhe zu versetzen. Die Vorfälle seien ihm „nicht im Detail“ präsent gewesen.

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