Mitglied der Weißen Rose So lebte Willi Graf im Saarland

Saarbrücken · Willi Graf wurde in der Mainzerstraße in Saarbrücken groß, sein Vater war der Chef des Johannishofs mit Weinhandel und Restaurant. Er hatte zwei Schwestern. In der Basilika St. Johann war Willi Graf Ministrant, besuchte von 1928 bis 1937 das Saarbrücker Ludwigsgymnasium, gehörte der von den Nationalsozialisten verbotenen katholischen Schülerbewegung „Bund Neudeutschland“ an, später dem „Grauen Orden“.

 Willi Graf wuchs in Saarbrücken auf.

Willi Graf wuchs in Saarbrücken auf.

Foto: Fotoarchiv Anneliese Knoop-Graf
 Das Saar-Ufer zwischen Congresshalle und Staden in Saarbrücken ist nach Willi Graf benannt. Hier wurden anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Weißen Ringes Kerzen auf der Saar entzündet.

Das Saar-Ufer zwischen Congresshalle und Staden in Saarbrücken ist nach Willi Graf benannt. Hier wurden anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Weißen Ringes Kerzen auf der Saar entzündet.

Foto: Iris Maria Maurer

In Bonn studierte Graf Medizin, wurde 1938 erstmals wegen „bündischer Umtriebe“ inhaftiert. Zwischen 1940 und 1942 musste Graf als Sanitäter an die Front in Frankreich und Russland, kam dann in München in die Studentenkompanie der Mediziner, wo er sich der Widerstandsgruppe der Weißen Rose anschloss. Er wohnte mit seiner Schwester Anneliese zusammen, wurde mit ihr gemeinsam am 18. Februar 1943 festgenommen. Der Volksgerichtshof (Roland Freisler) verurteilte ihn am 19. April 1943 zum Tode, am 12. Oktober wurde er im Gefängnis Stadelheim enthauptet. Erst 1946 kam sein Sarg nach Saarbrücken, er bekam ein Ehrengrab auf dem Alten Friedhof St. Johann. 2003 ernannte man Graf zum Ehrenbürger.

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