In Köln und Düsseldorf sind in der Vergangenheit vermehrt junge Männer aus Nordafrika straffällig geworden. Haben Sie Ähnliches im Saarland beobachtet?

Schwinn: Vergleichbare Situationen wie sie derzeit anlässlich der Silvesternacht in Köln, Düsseldorf oder Hamburg diskutiert werden, hat es bisher im Saarland nicht gegeben. Insbesondere wurden keine Straftaten aus größeren Menschengruppierungen hier bekannt. Einzelne Delikte durch Straftäter mit nordafrikanischer Herkunft gibt es gleichwohl aber immer mal wieder. Darunter sind gelegentlich auch Taten, die zur schweren Kriminalität gehören. Bei der Täterklientel handelt es sich dann in der Regel nicht um Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen.

Um welche Delikte geht es?

Schwinn: Deliktsbereiche, in denen Nordafrikaner stärker vertreten sind, sind schwerpunktmäßig Eigentumsdelikte und Körperverletzungen und Erschleichen von Leistungen. Hier zeigt sich in den letzten beiden Jahren auch eine steigende Tendenz. Drogendelikte gibt es immer mal wieder, meist aber allgemeine Verstöße.

Handelt es sich dabei um Nordafrikaner, die im Saarland leben, oder um Franzosen maghrebinischer Herkunft?

Schwinn: Oft stammen die mutmaßlichen Nordafrikaner aus dem grenznahen Frankreich. Insoweit, als es sich meist um französische Staatsangehörige mit nordafrikanischer Herkunft, in der Regel der zweiten Generation, handelt, ist eine genaue Antwort schwierig. Jedenfalls handelt es sich meist nicht um Asylsuchende.

Gibt es dazu Daten der französischen Polizei ?

Schwinn: Eine jenseits der Grenze geführte Statistik, wie viele Nordafrikaner aus Frankreich im Saarland Straftaten begehen, ist uns aus der bisherigen Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen nicht bekannt.