Scharf auf den Profit

Donald Trump hat in Saudi-Arabien manches Richtige gesagt. Es stimmt, dass die islamischen Länder mehr tun müssen, um das Übel des islamistischen Extremismus zu bekämpfen. Es hat etwas Beruhigendes, wenn er versichert, Amerika wolle andere weder belehren noch ihnen seinen Lebensstil aufzwingen. Nur ist es eben unglaubwürdig, wenn Trump das sagt. Er ist es, der einen pauschalen Einreisestopp für Muslime in die USA will.

Die Worte verraten vielmehr den Immobilien-Tycoon, der seine Slogans schon immer dem jeweiligen Geschäft angepasst hat, Hauptsache, am Ende stimmt der Profit. Dass das Königshaus in Riad 110 Milliarden Dollar lockermacht, um US-Rüstungsgüter zu kaufen, trug sicher dazu bei, den Gast aus Washington freundlich zu stimmen. Und die Saudis werden ganz sicher jubeln. Dabei hat es etwas Absurdes, wie Trump dem Iran sämtliche Schuld an der nahöstlichen Instabilität in die Schuhe schiebt. Ganz so, als hätte Saudi-Arabien, mit dem Phänomen Terrorismus allenfalls etwas am Rande zu tun. Die plumpe Polemik verkennt nicht nur die Realität, sie kann auch gefährlich werden. Dann, wenn Trump seinen Worten Taten folgen lässt.

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