Saarland verbessert sich bei Bildungsstudie

Saarbrücken/Berlin · Das Saarland ist weit davon entfernt, bei der Bildung oben mitzumischen. Einer Studie zufolge hat es aber im vergangenen Jahr am härtesten daran gearbeitet, sich zu verbessern.

Kein anderes Bundesland hat sein Bildungssystem im vergangenen Jahr so stark verbessert wie das Saarland . Das kleinste Flächenland machte im neuen Bildungsmonitor einen Sprung vom 15. auf den elften Rang. Die Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft lobt vor allem die Integration ausländischer Schüler. Hier belegt das Saarland den zweiten Platz. Auch die Bekämpfung von Bildungsarmut ist demnach überdurchschnittlich. Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) zeigte sich erfreut über die "deutliche Verbesserung".

Großen Nachholbedarf für das Saarland sehen die Autoren der Studie allerdings bei den Hochschulen. Die Zahl der Absolventen liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Besonders gilt dies für die Ingenieur-Studiengänge. Der Anteil an allen Absolventen beträgt hier nur 10,3 Prozent - der niedrigste Wert in Deutschland. Grünen-Bildungspolitiker Klaus Kessler macht für dieses Abschneiden die "fatale Hochschulpolitik " der Landesregierung verantwortlich. Durch den Spardruck könne die Absolventen-Quote noch weiter sinken. Uni-Präsident Volker Linneweber fürchtet wegen der Kürzungen im Hochschul-Etat vor allem um die bisher starke Drittmittelquote, also Fördermittel von außen. Diese müsse die Universität immer mit eigenen Geldern ergänzen.

Der Bildungsmonitor bewertet jährlich, inwieweit die Bundesländer Bildungsarmut reduzieren, zur Fachkräftesicherung beitragen und Wachstumskräfte stärken. Die Spitzenplätze belegen Sachsen, Thüringen und Bayern. Schlusslichter sind Berlin, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.

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