Saarland soll 47 neue Hausarzt-Praxen erhalten

Saarbrücken. Im Saarland soll die Versorgung mit Hausärzten in der Fläche verbessert werden. Ab 2013 darf es daher mehr Praxen geben. Zu den bestehenden 626 Einrichtungen kann die Kassenärztliche Vereinigung 47 weitere Zulassungen erteilen. Dies teilte Saar-Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) gestern mit. Die Zahl der Fachärzte im Saarland kann sich zugleich um neun erhöhen

Saarbrücken. Im Saarland soll die Versorgung mit Hausärzten in der Fläche verbessert werden. Ab 2013 darf es daher mehr Praxen geben. Zu den bestehenden 626 Einrichtungen kann die Kassenärztliche Vereinigung 47 weitere Zulassungen erteilen. Dies teilte Saar-Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) gestern mit. Die Zahl der Fachärzte im Saarland kann sich zugleich um neun erhöhen. Außerdem werden drei Psychotherapeuten-Praxen mehr zugelassen.

Ermöglicht wird dieser Zuwachs durch die gestern in Berlin bekannt gegebene Neuregelung der bundesweiten Ärzte-Bedarfsplanung. Auf sie haben sich die Spitzenverbände des Gesundheitswesens im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geeinigt. Damit soll insbesondere dem Ärztemangel im ländlichen Bereich entgegengewirkt werden. Bundesweit soll es daher rund 3000 Hausarzt-Zulassungen mehr geben.

Minister Storm nannte die Erhöhung im Saarland "ausreichend" und zeigte sich optimistisch, dass die zusätzlichen Stellen besetzt werden können. Die für 2013 vorgesehene Einrichtung eines Lehrstuhls für Allgemeinmedizin im Saarland hält Storm dabei für ein wichtiges Instrument: "Wir brauchen Nachwuchs, und das ist ein entscheidendes Signal."

Dagegen äußerte sich Joachim Meiser, der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztliche Vereinigung Saarland, skeptisch: Das Grundproblem des Ärztemangels im Saarland werde dadurch nicht gelöst. Zu wenige junge Mediziner ließen sich hier nieder. Schon jetzt suchten über 30 Hausärzte im Land erfolglos einen Nachfolger. Über 60 aktive Hausärzte im Saarland seien über 65 Jahre alt.

Die im G-BA zusammengeschlossenen Organisationen der Ärzte, Kliniken, Kassen und Psychotherapeuten verständigten sich generell auf ein kleinteiligeres geografisches Planungsraster für Zulassungen. Der Vorsitzende des Ausschusses, der frühere Saar-Gesundheitsminister Josef Hecken, lobte die Einigung: Sie sei zielgerichtet und trage den regionalen Besonderheiten Rechnung. So könnten "die Verteilungsprobleme in der ärztlichen Versorgung zielgerichtet angegangen werden". > Seite A 4: Analyse, siehe auch Seite B 2 ce/tho/dpa

Foto: Iris Maurer

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