SZ-Exklusiv: Der neue Krankenhausplan Saarland plant deutlich mehr Klinik-Betten

Saarbrücken · Das Land reagiert auf den höheren Bedarf an Klinik-Plätzen für Patienten und will mehr Pflege-Ausbildung.

 Gesundheitsministerin  Monika Bachmann (CDU) verantwortet den neuen Krankenhausplan.

Gesundheitsministerin  Monika Bachmann (CDU) verantwortet den neuen Krankenhausplan.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Die saarländischen Krankenhäuser sollen in den kommenden Jahren noch deutlich mehr zusätzliche Betten erhalten als bislang erwartet. Statt gut 300 zusätzlicher Betten ist bis zum Jahr 2025 nun sogar ein Aufwuchs von mehr als 500 geplant. Dies zeigt der Entwurf des Gesundheitsministeriums für den neuen saarländischen Krankenhausplan, der unserer Zeitung vorliegt. Demnach soll die Bettenanzahl von derzeit 6366 auf 6882 steigen. Damit stoppt Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) den seit Jahrzehnten bestehenden Trend zum Betten-Abbau.

Bachmann begründet den zusätzlichen Bedarf mit steigenden Behandlungsfallzahlen. Diese würden auch von den Krankenkassen nicht bestritten. Besonders stark ausgebaut werden sollen zum Beispiel die Abteilungen Geriatrie, Neurologie, Orthopädie/Unfallchirurgie sowie Frauenheilkunde. Parallel zum Bettenaufbau sollen die Saar-Kliniken in den nächsten Jahren nach Bachmanns Angaben gut 500 Ausbildungsplätze mehr anbieten als bisher. Derzeit gibt es davon 2142.

Von der massiven Betten-Aufstockung profitieren unter anderem die Kliniken im Nordsaarland, die nach der Schließung des Standorts Wadern gestärkt werden sollen. So werden allein in Lebach 55 und in St. Wendel 45 zusätzliche Betten aufgestellt. Um ein neues Nordsaarlandklinikum zu bauen und zu finanzieren, habe sich kein anderer Träger gefunden. Dafür wären nach Bachmanns Schätzungen etwa 90 Millionen Euro nötig gewesen. Im Krankenhausplan soll aber festgeschrieben werden, dass das Nordsaarlandklinikum berücksichtigt werden kann, wenn ein Träger gefunden ist – und andernorts entsprechend Betten wegfallen.

Deutlich mehr Betten erhalten sollen auch die Uniklinik in Homburg (plus 148 Betten), das Caritas-Klinikum St. Theresia auf dem Saarbrücker Rastpfuhl (plus 95) sowie die Marienhausklinik Saarlouis (plus 88), die von der geplanten Schließung in Dillingen profitiert.

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