Saarbrücker Forscher sieht Rechtschreib-Reform als „Flop“

Saarbrücken/Berlin · "Das" oder "dass" - das können auch heute viele noch nicht unterscheiden. Vor allem Schülern fällt es offenbar schwer, denn 20 Jahre nach Einführung der Rechtschreibreform monieren Forscher eine zunehmende Rechtschreibschwäche an den Schulen. Bei Schülern der Unterstufe (5. bis 7. Klasse) sei die durchschnittliche Fehlerzahl in Vergleichsdiktaten von vier Fehlern in den 1970er Jahren auf sieben Fehler in den 2000er Jahren gestiegen, heißt es in einer Studie des Saarbrücker Bildungsforschers Uwe Grund. Die Hälfte aller Schüler der 9. Klasse hätten keine "ausreichenden" Rechtschreibkenntnisse.

Der Studie zufolge entfallen in Vergleichsarbeiten 75 Prozent der Fehler auf die drei wichtigsten Bereiche: Getrennt- oder Zusammenschreibung, Groß- oder Kleinschreibung sowie die s- und ss-Regeln. Die Reform sei insgesamt "ein Flop", resümierte Grund. Beim "Herzstück der Reform" hätten sich die Erwartungen "offensichtlich nicht erfüllt". Bei der Unterscheidung der Wörter "das" und "dass" hätten "die Schüler - und nicht nur sie - mehr Probleme als vor der Reform, so der Experte.

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