Saar-Metaller bieten Lohnopfer für sichere Jobs

Saarbrücken/Frankfurt. Die Gewerkschaft IG Metall ist bereit, in der kommenden Tarifrunde auf eine hohe Lohnforderung zu verzichten. Im Gegenzug müssten die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft Maßnahmen vereinbaren, die die Mitarbeiter in den Betrieben halten, betriebsbedingte Kündigungen verhindern und die Übernahme von Auszubildenden garantieren

Saarbrücken/Frankfurt. Die Gewerkschaft IG Metall ist bereit, in der kommenden Tarifrunde auf eine hohe Lohnforderung zu verzichten. Im Gegenzug müssten die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft Maßnahmen vereinbaren, die die Mitarbeiter in den Betrieben halten, betriebsbedingte Kündigungen verhindern und die Übernahme von Auszubildenden garantieren. Dies erklärte gestern Hans-Peter Kurtz (Foto: Oettinger), der erste Bevollmächtigte der IG Metall Saarbrücken, und stellte sich damit hinter IG- Metall-Chef Berthold Huber (Foto: dpa). Diese Strategie sei innerhalb des Bundes-Vorstands abgesprochen, so Kurtz. Er geht von einem Andauern der Krise an der Saar auch 2010 aus. Grund sei vor allem das Auslaufen von Vereinbarungen zur Kurzarbeit in den Betrieben. Mit weiteren Insolvenzen rechnet Kurtz jedoch nicht. Der Chef des Saar-DGB, Eugen Roth, prognostiziert Huber einen "schweren Gang" und viele Diskussionen mit "mächtigen Betriebsräten". Dennoch sei der Vorstoß in der Krise richtig, so Roth. Er sei aber eine "Momentaufnahme". Die Gewerkschaften seien nicht grundsätzlich zum Lohnverzicht bereit. Verdi-Chef Frank Bsirske machte im Gegensatz zur IG Metall deutlich, dass in seiner Gewerkschaft die Lohnerhöhung Vorrang habe.

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie an der Saar bleiben skeptisch. Es sei keine Lösung für Unternehmen, Arbeitnehmer an Bord zu halten, für die es keine Beschäftigung mehr gibt. Das sei auch volkswirtschaftlich nicht vertretbar, betonte Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Saar. Schritte zur Beschäftigungs-Sicherung könnten teurer werden als eine hohe Lohnforderung. "Ich bin noch nicht so optimistisch, dass es keine hohe Lohnforderung der IG-Metall geben wird", so Malter. , Seite A 4: Meinung ts

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