Saar-Handel fordert späteren Ladenschluss

Saarbrücken. Der Präsident des Landesverbandes Einzelhandel und Dienstleistung, Hans E. Agostini (Foto: bub), fordert von der neuen Landesregierung die "komplette Freigabe" des Ladenschlusses an der Saar. Es müsse jedem Einzelhändler überlassen werden, wann er öffnen wolle. "Wir brauchen keine Polizei, die die Ladenöffnung regelt", sagte Agostini unserer Zeitung

Saarbrücken. Der Präsident des Landesverbandes Einzelhandel und Dienstleistung, Hans E. Agostini (Foto: bub), fordert von der neuen Landesregierung die "komplette Freigabe" des Ladenschlusses an der Saar. Es müsse jedem Einzelhändler überlassen werden, wann er öffnen wolle. "Wir brauchen keine Polizei, die die Ladenöffnung regelt", sagte Agostini unserer Zeitung.

Das Verbot der Sonntagsöffnung im Advent sei "Quatsch", ergänzte der Verbandschef. Überall würden in dieser Zeit die Weihnachtsmärkte auch an den Wochenenden betrieben. Viele größere Warenhäuser machten sich ebenfalls für die völlige Freigabe der Ladenöffnung stark. Zudem müsse das so genannte Late-Night-Shopping bis 24 Uhr häufiger als nur einmal im Jahr erlaubt werden, fordert etwa Franz Oster, Betriebsleiter von Möbel Martin in Ensdorf. Ein "langer Donnerstag" bis 22 Uhr, wie ihn die Landesregierung im Koalitionsvertrag in Aussicht stellt, macht aus seiner Sicht keinen Sinn. "Das bringt mitten in der Woche nichts, denn die Kunden müssen auch freitags früh aufstehen." Heike Marzen, Managerin des Neunkircher Saarpark-Centers mit 130 Läden, plädiert ebenfalls für die völlige Freigabe der Öffnungszeiten. Für die Globus-Gruppe plädiert deren geschäftsführender Gesellschafter Thomas Bruch für eine Ladenöffnung an Werktagen bis 22 Uhr. Derzeit sei abends ein Abwandern saarländischer Kunden nach Zweibrücken, Frankreich und Luxemburg zu beobachten; dort sind die Geschäfte teils länger offen. Die Gewerkschaft Verdi und das Bündnis "Allianz für den freien Sonntag", eine landesweite kirchliche und gewerkschaftliche Initiative, wollen allerdings gegen eine längere Ladenöffnung mobil machen. Diese schade dem Familienleben der Beschäftigten, führe zum Ausbau von Leiharbeit und leite einen Verdrängungswettbewerb ein. Verlierer seien kleine, beratungsintensive Familienbetriebe, sagte Verdi-Vertreterin Stefanie Nutzenberger zur SZ. und Meinung

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