Rede im Konzerthaus: Kirche soll staatliche Privilegien aufgeben

Freiburg. Papst Benedikt XVI. hat die katholische Kirche in Deutschland überraschend aufgefordert, auf staatliche Privilegien zu verzichten

Freiburg. Papst Benedikt XVI. hat die katholische Kirche in Deutschland überraschend aufgefordert, auf staatliche Privilegien zu verzichten. Bei einer Rede vor 1500 Gästen im Freiburger Konzerthaus sagte der 84-Jährige gestern: "Die von materiellen und politischen Lasten und Privilegien befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft christliche Weise der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie kann ihre Berufung zum Dienst der Anbetung Gottes und zum Dienst des Nächsten wieder unbefangener leben." Welche staatlichen Vorrechte der Papst meinte, sagte er nicht. Zu den Privilegien gehören in Deutschland die staatliche Einziehung der Kirchensteuer, die finanziellen Staatsleistungen an die Kirchen, der Religionsunterricht an staatlichen Schulen und die theologischen Fakultäten an den Universitäten. Benedikt sprach sich zudem deutlich gegen eine Modernisierung der katholischen Kirche aus. Die Kirche dürfe sich nicht der Gegenwart anpassen, sondern müsse mehr auf Distanz zur Gesellschaft gehen: "Es ist an der Zeit, die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen." dpa

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