Rechtspopulist Wilders lobt Pegida-Anhänger als „Helden“

Dresden · Geert Wilders sollte die Massen locken. Doch der blondierte Rechtspopulist aus den Niederlanden konnte den Islamgegnern nicht recht als Zugpferd dienen. Zu der Pegida-Kundgebung mit Wilders gestern in Dresden kamen bedeutend weniger Menschen als erwartet.

Anstatt der angekündigten 30 000 Teilnehmer versammelten sich Schätzungen zufolge 10 000 Menschen. Wilders lobte in seiner auf deutsch gehaltenen Rede unter anderem die Pegida-Anhänger als "Helden ", weil sie mit ihrem Einsatz die abendländische Kultur verteidigten. Außerdem betonte der bekannte Islamkritiker, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Nach 25 Minuten verließ der Niederländer die Bühne in der Flutrinne der Elbestadt und wurde in einer Wagenkolonne zurück zum Flughafen gebracht.

Tausende Dresdner protestierten auf mehreren Veranstaltungen und Demonstrationen gegen den Auftritt des niederländischen Rechtspopulisten in der sächsischen Landeshauptstadt. Darunter waren unter anderem auch der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir und die Parteichefin der Linken, Katja Kipping . Laut Polizei nahmen bis zu 3000 Menschen an Gegenprotesten teil. Die Lage sei insgesamt sehr friedlich gewesen, so ein Polizeisprecher.

So beteiligten sich am Nachmittag bereits an einem Sternlauf mit drei Aufzügen unter dem Motto "Vielfalt vor Einheit" und anschließender Abschlusskundgebung in der Innenstadt bis zu 2500 Menschen. Außerdem fand in der Dresdner Kreuzkirche ein Friedensgebet und im Anschluss auf dem Altmarkt eine Kundgebung für religiöse Vielfalt statt.

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