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Der Terroranschlag in New York mit acht Toten ist das bestimmende Thema in den Kommentaren. So auch in der „Frankfurter Rundschau“:

„Entsetzen. Mitgefühl. Ermittlung. Schlussfolgerung. So sollten die politisch Verantwortlichen auf einen Anschlag wie die mörderische Amokfahrt in New York reagieren. Bei US-Präsident Trump ist die Reihenfolge der Handlungen umgekehrt: Noch bevor die Ermittler den Attentäter vernommen haben, setzt Trump politische Interpretationen, ideologische Parolen und gewagte Analysen ab. Tatsächlich hätten weder die Mauer zu Mexiko noch ein sofortiger Einreisestopp für alle Muslime das Blutbad des Usbeken verhindern können, der bereits seit 2010 legal in den USA lebte. Das ist Trump egal. Ihm kommt die Gelegenheit, mit Ressentiments und Schuldzuweisungen etwas Stimmung an der Basis zu machen, zumindest nicht ungelegen.

Das „Handelsblatt“ sagt dazu:

Natürlich sind Trumps Parolen populistisch. Natürlich ist seine Wortwahl laut und rau. Aber vor allem in den Augen der bestehenden und potenziellen Trump-Wähler legt der Präsident den Finger in die Wunde. Wie so viele Populisten – auch in Europa – spricht auch Trump manchmal Wahrheiten an, die die etablierten Politiker nicht sehen wollen. Wenn sie diese weiter ignorieren, werden sie den Trumps dieser Welt nur mehr Wähler bringen.

Die „Nordwest-Zeitung“ sieht beim US-Attentäter Parallelen zur Festnahme des Terrorverdächtigen in Schwerin:

Beide Männer haben sich erst nach der Einwanderung radikalisiert. Seit Jahrzehnten betreiben Gruppen, die dem politischen Islam zuzuordnen sind, im Westen Mission. Viel zu lange haben Politik und Behörden diese Gehirnwäsche geduldet. Hinterhofmoscheen, informelle Kreise, Wohngruppen und ‚Kulturvereine‘ bildeten und bilden einen Sumpf, in dem Terror zur Blüte gelangt. Bisher ist dieser faule Pfuhl aus politisch-ideologischen Rücksichten nicht entschlossen und nachhaltig genug abgezogen worden.

Die „Mitteldeutsche Zeitung“ meint:

Vier der sechs letzten Anschläge gehen auf das Konto von Asylsuchenden. Der jetzt vereitelte Anschlag war wohl nur noch eine Frage der Zeit. Das ist weder Anlass für Hysterie noch gar für Hetze. Immerhin sind über eine Million Menschen ins Land gekommen, überwiegend aus Not. Gleichwohl können sich die Chefs der Sicherheitsbehörden mit ihren Warnungen bestätigt fühlen. Unbestreitbar ist jedenfalls, dass ein Zielkonflikt zwischen Humanität und Sicherheit besteht; man löst diesen Konflikt nicht auf, indem man seine Existenz verneint“

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