Das sagen die anderen Pressestimmen

Die „Süddeutsche Zeitung“ kommentiert die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, das von Trump erlassene Einreiseverbot teilweise zuzulassen:

Die „Süddeutsche Zeitung“ kommentiert die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, das von Trump erlassene Einreiseverbot teilweise zuzulassen:

Der Präsident mag also nur wenige Muslime verbannen, aber nach den Regeln der Trumpschen Illusionskunst ist das nicht allzu problematisch. Die obersten Richter haben sein Dekret nicht komplett verworfen: Das reicht Trump schon, um sich zum Sieger zu erklären. Seinen Fans kann er weismachen, dass er das Land endlich abgeschirmt habe gegen die übelsten Kerle. Und seine Anhänger, von denen ihm immer noch viele bedingungslos folgen, glauben ihm nur allzu gern: Ein weiterer gefühlter Sieg für den gefühlt starken Mann.

Die „Frankfurter Allgemeine“ meint zum selben Thema:

Muss man sich wundern, dass das Ansehen der Vereinigten Staaten leidet, wenn der Präsident die Welt mit dubiosen Ideen traktiert und provoziert, wenn Unberechenbarkeit die einzige Konstante und ein rustikales „America first“ das Leitmotiv ist? Nein, muss man nicht. Dennoch ist es alarmierend, wie schnell das Vertrauen in diesen Präsidenten dahinschmilzt und wie nebenbei das Ansehen des Landes den Bach runtergeht. (...) Solange seine Basis treu zu ihm hält, dürfte Trump das alles egal sein. Er feiert seinen „Sieg“, dem ihm das Oberste Gericht beschert hat. Irgendjemand im Weißen Haus wird das Urteil hoffentlich genau studieren und erkennen: So groß war der Sieg nicht.

Der „Tagesspiegel“ schreibt zu einer möglichen Rede des türkischen Präsidenten Erdogan in Deutschland:

Der Autokrat möchte die Freiheit dieses Landes nutzen, um die Unfreiheit seines Landes zu propagieren. Er missbraucht das Recht auf Meinungsfreiheit in einem demokratischen Rechtsstaat, um rechtsstaatswidrige Forderungen zu stellen. (...) Erdogan hält Menschen gefangen, weil er sie als Verfügungsmasse braucht. (...) Der Präsident der Türkei verhält sich Deutschland gegenüber wie ein Geiselnehmer. Es gibt keinen guten Grund, ihm hier einen öffentlichen Auftritt zu gewähren.

Die dänische Zeitung „Politiken“ schreibt über den europäischen Einsatz für Flüchtlinge:

Die Flüchtlingskrise ist kompliziert, und es gibt keine einfache Antwort. Europa kann ganz offensichtlich nicht alle Flüchtlinge und Migranten aufnehmen, die gerne hierher wollen. Doch es kann niemals Europas Haltung sein, unschuldige Menschen in den Wellen des Mittelmeers ertrinken zu lassen oder die zu kritisieren, die versuchen, sie zu retten. Dann ist Europa nicht länger Europa.

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