Presseschau Presse

Der „Tagesanzeiger“ aus Zürich meint nach dem Tod des Studenten Warmbier zum Konflikt zwischen Nordkorea und den USA:

Der „Tagesanzeiger“ aus Zürich meint nach dem Tod des Studenten Warmbier zum Konflikt zwischen Nordkorea und den USA:

Es mag zynisch klingen, aber das politische Geschäft läuft nun mal so: Der Tod Warmbiers könnte Donald Trump nützen. Der angeschlagene US-Präsident, der seit Wochen im Sumpf der Russlandaffäre steckt, braucht Heldengeschichten. Vor allem aber braucht er neue Feinde, die von den lästigen Ermittlungen gegen Mitglieder seines Wahlkampfteams ablenken. (...) Der amerikanische Student Warmbier, der eigentlich nur eine Abenteuerreise in Nordkorea unternehmen wollte, wird zum Spielball der internationalen Politik.

Die „Frankfurter Rundschau“ schreibt zum selben Thema:

Der unfassbare Todesfall des US-Amerikaners Otto Warmbier hat das Zeug, den Konflikt zwischen Nordkorea und den USA zu eskalieren. Der Fall emotionalisiert, weil er teils grotesk, teils ungerecht ist. 15 Jahre Haft für eine Lappalie, anschließend wird Warmbier – zumindest offiziell – medizinisch falsch behandelt. Und statt den Koma-Patienten frei zu lassen, wartet das Regime, bis jede Hilfe zu spät kommt. Einfacher gesagt: Das war unmenschlich. Dennoch ist es richtig, dass die Trump-Administration sich nicht provozieren lässt und bislang lediglich über schärfere Sanktionen nachdenkt und nicht über militärische Schritte.

Die „Nürnberger Nachrichten“ beschäftigen sich mit dem Steuerkonzept der SPD:

Besserverdienenden will Schulz etwas mehr abverlangen. Das träfe nicht nur Top-Gehälter. Aber die Mehrbelastung ist in diesen Einkommenslagen verkraftbar. Ob der SPD-Parteitag am Wochenende den Verzicht auf eine (schwer einzutreibende, aber symbolträchtige) Vermögensteuer schluckt, das wird ein spannender Test für den unideologischen Pragmatismus von Schulz.

Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt zu den Beziehungen zwischen der EU und Polen:

Die EU hat ihre Aktivität in Sachen Polen weitgehend eingestellt. Ein Anfang 2016 gegen Warschau eröffnetes Rechtsstaatsverfahren schleppt sich dahin, da das ebenfalls abdriftende Ungarn seine notwendige Zustimmung verweigert. Eigentlich müsste die Beseitigung der Gewaltenteilung beim einstigen Hoffnungsträger Polen Sanktionen bis hin zum Stimmrechtsentzug in der EU nach sich ziehen. Doch das geschieht nicht. Europa hat die Demontage des Rechtsstaates in einem seiner wichtigsten Mitgliedsstaaten zwar nicht akzeptiert – aber es hat resigniert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort