Präsident sieht Zukunft der Saar-Uni in Gefahr

Die Saar-Uni glänzt im gestern veröffentlichten Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung mit Bestnoten. Doch die Stimmung ist gedrückt. Die Uni-Leitung fürchtet Etat-Kürzungen.

Saarbrücken. Während die Saar-Uni im neuesten Hochschul-Ranking Top-Noten einheimst, schlägt ihr Präsident Alarm. Die Universität sehe ihre Entwicklung gegenwärtig "an einem kritischen Punkt", schreibt Volker Linneweber in einem jetzt veröffentlichten Bericht. In dem Papier, das für den Kölner Wissenschaftsrat bestimmt war, mahnt Linneweber eine klare Aussage der Landesregierung zur Hochschul-Entwicklung an. Bei wichtigen Zukunftsfragen fehlten klare Stellungnahmen des Landes. Die "großen Entwicklungspotenziale der Universität werden durch die Unsicherheit über ihre finanziellen Perspektiven erheblich eingeschränkt".

Die Saar-Uni habe in den vergangenen beiden Jahren ein bis 2020 reichendes Entwicklungskonzept erarbeitet, das unter anderem eine Verkleinerung der Hochschule um 15 Prozent und den Abbau von 32 Professuren vorsieht, so Linneweber. Vom Land gebe es dazu weder eine Aussage noch abweichende Zielvorgaben.

Der Wissenschaftsrat untersucht seit Anfang Mai im Auftrag der Landesregierung die Saar-Uni. Die Ergebnisse seines Gutachtens sollen Einfluss auf den nächsten Haushalt der Saar-Uni haben. Auch die Landesregierung war zu einer Stellungnahme aufgefordert. Sie soll, so Sprecherin Marlene Mühe-Martin, derzeit aber nicht veröffentlicht werden.

Derweil schneidet die Uni im jüngsten Hochschul-Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung gut ab. Die Studenten geben ihren Professoren demnach in den Fächern Anglistik, Psychologie und Romanistik sehr gute Noten. Bei den erstmals bewerteten Werkstoff- und Materialwissenschaften gab es die Bestnote 1,8. >

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