100 Tage Macron Präsident im Elfenbeinturm

Emmanuel Macron schien ein Glückskind zu sein. Einer, dem alles zufliegt. Vom Mister Nobody wurde er aus dem Stand zum Präsidenten gewählt. Mit seiner Zauberformel aus rechts und links zerstörte er innerhalb von Monaten das jahrzehntealte Parteienschema. Doch die Erfolgsstory endet hundert Tage nach seiner Wahl.

100 Tage Macron: Präsident im Elfenbeinturm
Foto: SZ/Robby Lorenz

Denn die Art und Weise, wie Macron seine Aufgabe angeht, ist die Falsche. Mit einer Technokratenkaste versucht der Staatschef selbstherrlich, das Land von oben herab zu verändern. Vom Elfenbeinturm des Elysée aus trifft der Staatschef seine einsamen Entscheidungen. Weder seine Minister noch seine Partei bindet er dabei ein. Kein Wunder, dass dabei ein Hin und Her entsteht, das die Franzosen nicht verstehen. Und so tut sich bereits nach hundert Tagen ein breiter Graben auf zwischen dem Präsidenten und seinem Volk. Nach hundert Tagen sind die Franzosen in der Realität angekommen. Rentner, Studenten und Beamte bekommen die Auswirkungen von Macrons Politik als Erste zu spüren. Und sie merken ernüchtert, dass sie keinen Magier zum Staatschef gewählt haben.

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