Politisches Schwergewicht mit bescheidener Bilanz
Erfurt. Dieter Althaus war der Einzige, den sein Vorgänger Bernhard Vogel für geeignet hielt und förderte. Als Kronprinz von Vogel, dessen Amt er 2003 übernahm, avancierte Althaus schnell zu einem der wenigen ostdeutschen politischen Schwergewichte in der CDU. Zwar verteidigte Althaus die absolute Mehrheit 2004 nur knapp
Erfurt. Dieter Althaus war der Einzige, den sein Vorgänger Bernhard Vogel für geeignet hielt und förderte. Als Kronprinz von Vogel, dessen Amt er 2003 übernahm, avancierte Althaus schnell zu einem der wenigen ostdeutschen politischen Schwergewichte in der CDU. Zwar verteidigte Althaus die absolute Mehrheit 2004 nur knapp. Doch sein Wort hatte weiter Gewicht, im Bundesvorstand und bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch wenn die sich nicht richtig für seine Vision eines bedingungslosen Grundeinkommens erwärmen konnte.Die Bilanz seiner Legislatur aber ist bescheiden, der Einbruch für die CDU war vorhersehbar: Mit Volksbegehren zur Familienpolitik und zur Mitbestimmung lehnten sich Bürger gegen seine Politik auf. Reformen wurden verpatzt und vom Verfassungsgericht kassiert. Der Tiefpunkt aber war die Kabinettsumbildung im vergangenen Jahr, als Althaus neben engen Weggefährten den Abgeordneten Peter Krause ins Kabinett berief. Einen Mann, der für rechtslastige Zeitschriften geschrieben hatte. Erst als der Druck übermächtig wurde, zog er seinen Vorschlag zurück. Diesmal war es anders. Dieter Althaus verzichtete rechtzeitig, bevor die Königsmörder auf den Plan treten konnten. Damit ermöglichte er sich selbst und seiner Partei einen Abgang ohne zu viel hässliches innerparteiliches Gerangel. ddp