Piusbruderschaft attackiert deutsche Bischöfe

Stuttgart/Bonn. Kurz vor der zweiten Runde der Gespräche zwischen Vatikan und Piusbruderschaft verschärfen sich die Spannungen zwischen deutschen Bischöfen und Traditionalisten

Stuttgart/Bonn. Kurz vor der zweiten Runde der Gespräche zwischen Vatikan und Piusbruderschaft verschärfen sich die Spannungen zwischen deutschen Bischöfen und Traditionalisten. Der deutsche Disktriktobere der umstrittenen Priesterbruderschaft, Pater Franz Schmidberger (Foto: ddp), attackierte die deutschen Bischöfe scharf: "Eine gewisse Gruppe von Bischöfen steht nicht in erster Linie der Priesterbruderschaft St. Pius X. kritisch oder ablehnend gegenüber: Sie hat vielmehr ein gestörtes Verhältnis zum Papst und zur Theologie der Kirche aller Jahrhunderte." Bei genauem Hinsehen erkenne man, "dass diese Prälaten nicht mehr die katholische Kirche als allein selig machend anerkennen". Also zögen sie indirekt auch die Gottheit Christi in Zweifel, der die Kirche gegründet habe. Konkret verwies Schmidberger auf Aussagen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, und dessen Vorgängers Kardinal Karl Lehmann. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) wies die Kritik zurück: "Sowohl Kardinal Lehmann als auch Erzbischof Zollitsch stehen in großer Einheit zum Heiligen Vater und zu den katholischen Bischöfen der Weltkirche und ganz auf dem Boden der katholischen Lehre, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil zuletzt festgestellt hat", betonte ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius. Das deutsche Episkopat vermied demonstrativ jede Stellungnahme: "Wir kommentieren das nicht", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz. Und auch in bayerischen Bistümern hieß es, man wolle sich zu der Kritik Schmidbergers nicht äußern. ddp

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