Piloten werden auf Herz und Nieren geprüft

Hamburg · Der Absturz der Germanwings-Maschine hat auch die Frage nach Auswahlverfahren und Gesundheitschecks für Piloten in den Fokus rücken lassen. Diese Berufsgruppe muss sich generell regelmäßig körperlich untersuchen lassen.

Piloten von Verkehrsflugzeugen brauchen in Europa ein Flugtauglichkeitszeugnis der sogenannten Klasse 1, das von amtlich als geeignet definierten Einrichtungen und Medizinern anhand festgelegter Kataloge vergeben wird. Das Zeugnis gilt je nach Alter nur zwölf oder sechs Monate, dann muss es erneuert werden.

Bestandteil der Tests sind unter anderem Blut- und Urinanalysen. Hinzu kommen weitere Untersuchungen in unterschiedlichen Intervallen - etwa Überprüfungen der EKG-Werte. Zusätzlich zu den körperlichen Voraussetzungen prüfen Fluggesellschaften ihre Piloten schon vor Beginn der Ausbildung in mehrstufigen Auswahlverfahren auf ihre grundsätzliche Eignung. Dazu gehört eine Analyse persönlichkeitsbezogener Merkmale. Dabei wird mittels Einzelgesprächen und Gruppenaufgaben unter anderem geprüft, ob ein Bewerber belastbar, kooperationsfähig und zur Selbstreflektion in der Lage ist. Besteht er nicht, akzeptiert ihn das Unternehmen nicht. Eine regelmäßige psychologische Untersuchung von Piloten im Dienst gibt es nach Angaben der Lufthansa nicht. Das ist prinzipiell nicht üblich und gesetzlich nicht vorgesehen.

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