OECD: Zu wenig Akademiker in Deutschland

Berlin. Deutschland bildet nach Einschätzung der OECD immer noch zu wenig hochqualifizierte Akademiker aus, um seinen Bedarf an Fachkräften auch in Zukunft aus eigener Kraft zu decken. Während hierzulande 25 Prozent der jungen Menschen ein Studium erfolgreich beenden, sind es im Schnitt der 30 wichtigsten Industrie-Nationen inzwischen 38 Prozent

Berlin. Deutschland bildet nach Einschätzung der OECD immer noch zu wenig hochqualifizierte Akademiker aus, um seinen Bedarf an Fachkräften auch in Zukunft aus eigener Kraft zu decken. Während hierzulande 25 Prozent der jungen Menschen ein Studium erfolgreich beenden, sind es im Schnitt der 30 wichtigsten Industrie-Nationen inzwischen 38 Prozent. Dies geht aus dem neuen Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der gestern in Berlin vorgestellt wurde.Auch bei den Ausgaben für Bildung fällt Deutschland zurück: Während nach internationalen Kriterien hierzulande 4,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Bildung ausgegeben werden, sind dies im OECD-Schnitt 6,2 Prozent. Nur die Slowakei, Tschechien und Italien investieren noch weniger als Deutschland in Bildung. Spitzenreiter sind die USA, Korea und Dänemark mit über sieben Prozent. Dabei schützt laut OECD-Bericht ein Studium in allen untersuchten Staaten am besten vor Arbeitslosigkeit und sichert zugleich ein deutlich höheres Einkommen. In Deutschland verdient ein Akademiker danach im Schnitt 67 Prozent mehr als ein Beschäftiger mit betrieblicher Ausbildung. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU, Foto: dpa) hob hervor, dass Bund und Länder seit 2007 eine Milliarde Euro investiert hätten, um 90 000 jungen Menschen zusätzlich ein Studium zu ermöglichen. Erstmals hat die OECD auch die betriebliche Berufsausbildung in 17 OECD-Staaten untersucht. Schavan hob hervor, dass aufgrund des deutschen Systems die Jugendarbeitslosigkeit hierzulande mit knapp zehn Prozent nur halb so groß sei wie im OECD-Schnitt mit fast 20 Prozent. Die Forscher bescheinigen dem deutschen Berufsbildungssystem gute Erfolge bei der Integration junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Kritisiert wird jedoch, dass gut ein Drittel aller Schulabgänger in Deutschland zunächst in einem kaum noch überschaubaren System von Warteschleifen und Ergänzungskursen landet, bevor sie eine Lehrstelle erhalten. und Meinung dpa

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