NRW-Innenminister nimmt Polizei unter Beschuss

Düsseldorf · Gravierende Fehler hat NRW-Innenminister Ralf Jäger der Kölner Polizeiführung in der Silvesternacht vorgeworfen. Um die massiven Übergriffe auf Frauen und weitere Straftaten zu verhindern, hätte die Kölner Polizei auf zusätzliche, in der Nacht verfügbare Einsatzkräfte zurückgreifen müssen, sagte der SPD-Politiker gestern bei einer Sondersitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag.

Sie habe aber die angebotene und "dringend benötigte Verstärkung für diese unerwartete Lageentwicklung" nicht abgerufen, sagte der Minister. Jäger kritisierte zudem die Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Polizei . Der Behörde war vorgeworfen worden, Hinweise auf die Herkunft der Verdächtigen zunächst nicht veröffentlicht zu haben.

Die Tatverdächtigen der Übergriffe sind nach Jägers Darstellung fast nur Menschen mit Migrationshintergrund. Darauf deuteten sowohl die Zeugenaussagen als auch der Bericht der Polizei Köln sowie die Schilderungen der Bundespolizei hin. "Ebenfalls spricht vieles dafür, dass es Nordafrikaner wie auch Menschen aus dem arabischen Raum waren." Die Polizei ermittele gegen 19 Tatverdächtige, die alle keine deutsche Staatsbürgerschaft hätten. Unter den 32 Tatverdächtigen, die die Bundespolizei identifiziert hat, sind auch drei Deutsche. Insgesamt bearbeite die Ermittlungsgruppe Neujahr 516 Strafanzeigen (Stand: Montagmorgen).

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