Sparpolitik Negativzinsen belasten Renten- und Sozialkassen

Berlin · Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet auch die Rentenversicherung und andere Sozialkassen. Sie müssen für Anlagen teils Zinsen zahlen, statt etwas zu bekommen – wie andere Finanzakteure auch.

So wies die Gesetzliche Rentenversicherung für 2017 negative Vermögenserträge von 49 Millionen Euro aus, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Die Finanzierung der Renten sei aber definitiv nicht gefährdet, hieß es gestern unter Verweis auf milliardenschwere Rücklagen.

Die Rentenversicherung trifft die EZB-Geldpolitik stark, da sie Geld sehr konservativ anlegen muss. Für das laufende Jahr rechnet die Rentenversicherung aufgrund der EZB-Ankündigung, den Leitzins vorerst nicht wieder zu erhöhen, demnach mit einem negativen Wert in ähnlicher Höhe. Im Wesentlichen finanziert sie sich aber nicht über Finanzerträge, sondern über Rentenbeiträge und staatliche Zuschüsse.

Der Unions-Sozialexperte Peter Weiß (CDU) forderte mehr Freiheit bei der Geldanlage für die Sozialversicherungen. „Auch Anlagen in Immobilien sollten möglich sein“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der rentenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Matthias Birkwald, forderte ein „Gesetz zur Abschaffung der Negativzinsen für Sozialversicherungen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort