Mehrere Airlines wollen ab Saarbrücken fliegen Nachfolger für Berlin-Flüge stehen bereit

Saarbrücken · Drei Fluggesellschaften zeigen Interesse, die Strecke Saarbrücken-Berlin zu bedienen, falls die Air Berlin nicht mehr zur Verfügung steht.  

. Nach der Insolvenz der Air Berlin ist der Flugbetrieb zunächst gesichert, auch dank eines Überbrückungskredites der Bundesregierung von 150 Millionen Euro. Unterdessen suchen die saarländische Landesregierung und der Flughafen Saarbrücken nach Alternativen für die Verbindung Saarbrücken-Berlin, sollte die Air Berlin doch den Flugbetrieb plötzlich einstellen. Nach Recherchen unserer Zeitung zeigen drei Fluggesellschaften hieran Interesse. Demnach laufen bereits seit längerer Zeit Gespräche zwischen dem Land und der Germanwings, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa. Für diese Lösung  spricht, dass die Airline das Netz an weltweiten Anschlüssen der Lufthansa in einen  solchen Deal einbringen könnte.

Zweiter Kandidat ist die Fluggesellschaft des  Großherzogtums Luxemburg, Luxair. Sie bedient bereits die Verbindung von Saarbrücken nach Hamburg und ist damit nach den Worten ihres Vorstandschefs Adrien Ney „sehr zufrieden“. Die Strecke von Saarbrücken nach Berlin passe auch gut zur Luxair. „Wir sind interessiert an der Verbindung“, bestätigte Ney gestern unserer Zeitung. Denn gerade hier stimme die Nachfrage und sei ein weiter wachsender Markt zu erwarten. Ney warnt jedoch davor, die Air Berlin schon abzuschreiben. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Air Berlin auch künftig diese Strecke bedient, weil sie noch weiteres Wachstums­potenzial hat. Egal, wie die Fluggesellschaft künftig heißen wird: Der Markt ist da und attraktiv“, so Ney.

Dritter Interessent ist der Flug­unternehmer Gerd Brandecker. Er hat sich mit seinem Unternehmen ATS (Aviation Technic Saar) auf die Wartung von Flugzeugen verschiedenster Typen spezialisiert und beschäftigt in Ensheim bereits 60 Mitarbeiter. Über seine Beteiligung an der „Rhein Neckar Airline“ will er die Verbindung Saarbrücken-Berlin übernehmen. Dafür stünden sieben Flugzeuge vom Typ Dornier zur Verfügung, mit denen man Berlin mehrmals täglich und auch andere Ziele bedienen könne, etwa Wien oder Sylt. Vom Flughafen Mannheim aus sei Sylt ständig ausgebucht. Brandecker argumentiert, auch in der Region Saar-Lor-Lux sei genug kaufkräftiges Publikum  an einer solchen Verbindung nach Sylt interessiert.  Im Falle eines Zuschlags für die Berlin-Strecke will der Unternehmer  mehrere Flugzeuge in Saarbrücken fest stationieren.

Brandecker hatte bereits versucht, den Zuschlag für die Bedienung der Strecke Saarbrücken-München zu bekommen, scheiterte  aber an der britischen Airline bmi, die ab dem 6. November montags bis freitags zweimal sowie sonntags einmal dorthin fliegt. Saar-Flughafen-Chef Thomas Schuck bestätigt, „dass wir mit der Berlin-Verbindung eine eingeflogene Strecke haben, mit der man Geld verdienen kann“. Zu konkreten Interessenten wollte sich Schuck gestern nicht äußern.

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